In einem Interview mit der NJW erläutert Stephan Wernicke, Chefjustiziar der DIHK und Vorsitzender des SGH, dass Deutschland sein Potenzial als Schiedsstandort bisher nicht voll ausschöpfe. Der neu geschaffene DIHK-Schiedsgerichtshof (SGH) solle insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen eine schnelle und wirtschaftsnahe Alternative zur staatlichen Gerichtsbarkeit bieten.
Wernicke hebt hervor, dass die geplanten Commercial Courts auf komplexe Wirtschaftsstreitigkeiten mit hohen Streitwerten ausgerichtet seien. Der SGH biete hingegen eine flexiblere und vertraulichere Lösung für Streitwerte aller Größenordnungen. Zugleich könnten Unternehmen Schiedsrichter, Verfahrenssprache und Verhandlungsort selbst bestimmen. Zudem ermögliche der SGH ein digitales und effizientes Verfahren, das sich besonders für international tätige Firmen eigne. Schiedssprüche seien auch anders als Urteile der Commercial Courts nahezu weltweit vollstreckbar.
Der DIHK-Schiedsgerichtshof solle dazu beitragen, Deutschland als attraktiven Standort für wirtschaftsnahe Streitbeilegung zu stärken. Wernicke sehe darin einen wichtigen Schritt, um Unternehmen eine effiziente Alternative zu langwierigen Gerichtsverfahren zu bieten.
Zum vollständigen Interview: beck-aktuell (Tobias Freudenberg)